Neue Mitte nachhaltig planen

Neue Mitte nachhaltig planen

Ich widerspreche den Aussagen der CDU-Fraktion

Der Wahlkampf in Reichelsheim geht in die letzte Runde. Das zeigt sich, so Bürgermeisterkandidat Cenk Gönül, gerade auch an der fragwürdigen Aktion der CDU-Fraktion, die in den letzten Tagen Flyer mit Halbwahrheiten an die Reichelsheimer Haushalte verteilt hat. Dabei gehe es um den Antrag eines Investors für die Bebauung auf dem früheren Raiffeisen-Gelände am Reichelsheimer Bahnhof, der „Neuen Mitte“, den der Stadtrat vor zwei Jahren mit deutlicher Mehrheit abgelehnt hatte. Gönül: „75 Prozent der Parlamentarier haben sich damals aus gutem Grund gegen diesen Antrag ausgesprochen. Dabei ging es uns nicht nur, wie von der CDU angeführt, um die Höhe der geplanten Gebäude, sondern in erster Linie um die Intransparenz des Investors. Die unterschiedlichen Präsentationen des Bauherrn vor Ausschuss und Stadtverordnetenversammlung zeigten bedeutende Unterschiede, die frühere Aussagen infrage stellten.“

Statt einem zusätzlichen Schub für neue Geschäfte habe der Investor, anders als anfangs kommuniziert, Konkurrenz für in unmittelbarer Nachbarschaft ansässige Betriebe wie eine Bäckerei/Konditorei und eine Apotheke aufbauen wollen. „Und auch das Argument der Schaffung von behindertengerechten Wohnungen für jeden Geldbeutel wurde später revidiert“, so Gönül. „Bei zehn Euro Mietkosten pro Quadratmeter wird sehr schnell klar, dass sich dies nur wenige Bürgerinnen und Bürger in Reichelsheim leisten können. Auch für die in Reichelsheim ansässigen Ärzte war das Konzept nicht die erste Wahl. Mit dem stattdessen auf einem der drei Grundstücke gerade entstehenden Landesärztezentrum haben wir im Gegenteil Sorge dafür getroffen, die Ärzteversorgung in Reichelsheim langfristig zu sichern und nicht nur für die Dauer eines zehnjährigen Mietvertrages. Das Ärztezentrum ist nun komplett nach den Vorgaben und unter Mitwirkung der lokalen Ärzteschaft entstanden.“

Auch für die anderen zwei Grundstücke gäbe es, anders als von der CDU-Fraktion behauptet, bereits interessierte Investoren. Dabei könne man sich ein Mischkonzept mit ca. 20 kleineren und bezahlbaren Einheiten mit barrierefreiem Wohnen oder auch Mehrgenerationenwohnen vorstellen, für mehr nachbarschaftliches Miteinander als im klassischen Wohnblock. Hierfür stelle das Bundesfamilienministerium auch zusätzliche Fördermittel bereit. Scheinbar läge es aber wohl im parteieigenen Interesse, diese Anfragen von Investoren vor der Wahl erst einmal zu blockieren.

„Die CDU stellt die damalige Entscheidung als vertane Chance dar und bemängelt den Verlust von über einer Million Euro“, zitiert Gönül aus dem Flyer. „Das Gegenteil ist jedoch der Fall! Wir haben uns für das lokale Gewerbe und für die Bürgerinnen und Bürger in Reichelsheim entschieden. Das Bauland ist nicht weg, sondern wir wollen die Vergabe daran knüpfen, dass die Stadtentwicklung in Reichelsheim nachhaltig gesichert ist und wir uns nicht komplett nur von einem Investor abhängig machen, für den natürlich seine eigenen finanziellen Interessen im Vordergrund stehen.“ Als Bürgermeister werde er sich zeitnah mit interessierten Investoren zusammensetzen und die Planungen für ein lebendiges Stadtzentrum wieder aufnehmen.

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